Sonntag, 17. August 2008

KSC - VfL Bochum 1:0

Ein gelungener Start in die neue Saison. Die "konservative Variante" (Ede Becker) mit Christian Timm und Bradley Carnell in der Anfangsformation führte nicht, wie von einigen Fans befürchtet, zu einer defensiven Spielweise. Munter nach vorne spielte der KSC, vor allem nach Balleroberung durch die Doppelsechser Staffeldt und Porcello  vermochte die Mannschaft blitzschnell umzuschalten, präzise und mit klar erkennbarer Systematik den Ball durch das Bochumer Mittelfeld hin zum Tor bewegen. Besonders engagiert und Laufstark Toni da Silva, vor dem 1:0 zwingt er erst den schwachen Dabrowski zum Fehler (wunderbar wie schnell Celozzi die Situation erkennt und sich für Staffeldt auf der Außenbahn freiläuft, bevor dieser überhaupt am Ball ist!) passt dann in der Zentrale sauber den Ball auf die linke Seite zu Eichner. Tolles Tor! 

Aber noch viele weiter Chancen konnte die Mannschaft herausspielen - und wieder einmal nicht nutzen. Christian Timm habe ich wesentlich engagierter und präsenter gesehen als noch in der letzten Saison - allerdings muss er doch eine der beiden Gelegenheiten um die 30. Minute nützen. Technisch überraschte der clevere Joshua Kennedy, er leistete tolle Arbeit im Sturmzentrum, sein Lupfer mit dem Rücken zum Tor über den Bochumer Abwehrspieler hätte einen besseren Abschluss als den Pfosten verdient!

Der KSC konnte sich gestern wieder nur selber schlagen - die gefährlichsten Gelegenheiten ergaben sich nach krassen Fehlern unserer Abwehr: Franz (noch vor der Pause) lässt den Ball mitten in den Strafraum prallen, in der letzten Minute bleibt erst Eichner zu passiv und schaut beim Flanken zu, kurz danach ist sich Celozzi seiner Sache zu sicher und verliert den Ball. Zum Glück konnte Sestak nichts aus den folgenden Chancen machen. 

Insgesamt fiel auf, dass der KSC nach der Einwechslung von Aduobe - also Stärkung der Defensive - nicht mehr in der Lage war Druck auf die Bochumer auszuüben. Neu ist das ja nicht, gefühlte 25 Jahre lang beobachte ich immer wieder, dass in den letzten Spielminuten das Geschehen aus der Hand gegeben und dem Gegner überlassen wird. Vielleicht wäre eine rechtzeitige Erfrischung der Offensive das probatere Mittel, um diese Schlussphasen ohne Gegentor zu überstehen. 


Mit einem übergroßen Transparent begrüssten die KSC-Fans Ihre Mannschaft in der neuen Saison. Viele Gäste aus Berlin, Strasbourg und Pisa sahen ein tolles Bundesligaspiel und sorgten für sehr gute Stimmung auf der Gegengeraden. 

P.S.: Unerträglich und haarsträubend stumpf empfinde ich Lautstärke und Auswahl der Stadionmusik. Eine halbe Stunde vor Spielbeginn kann man sich im Block kaum noch unterhalten ohne zu schreien. Ohne Sinn, Verstand und Abwechslung werden die üblichen Langeweiler oder zu Kirmestechno reduzierte Gassenhauer abgespielt. Nicht mal die die Orginalversion des The White Stripes Hits "Seven Nation Army" findet Gnade vor diesen Nixblickern. Hier müsste mal was getan werden.

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