Montag, 25. August 2008

Hamburger SV - KSC 2:1

"So kriegen wir Probleme." Maik Franz ist stinksauer. "Es ist zum Kotzen! Es wäre fatal jetzt zu sagen, dass das ein super Spiel von uns war. Das bringt nichts!". Gewohnt deutlich äußert sich der Kapitän im heutigen KICKER nach der völlig unnötigen Niederlage beim HSV. Anders herum gesehen, könnte man natürlich sagen, der KSC kann sich nur selber schlagen. Es benötigte schon ein saudummes Eigentor, um den überraschend initiativlosen HSV in Führung zu bringen. Und es bedurfte einer mal wieder gedanklich schon in der Kabine weilenden KSC-Mannschaft, um in letzter Sekunde nach einem Eckball den Siegtreffer zu erzielen.

Geschichte scheint sich also doch zu wiederholen, erinnern wir uns an das letzte Heimspiel gegen die Hamburger. Schon in der Nachspielzeit hatte der KSC die Möglichkeit zum Konter, statt diesen erfolgreich zum Abschluss zu bringen, entschied sich Tamasz Hajnal damals, den Ball an der rechten Außenlinie zu halten, vielleicht nochmal einen Einwurf herauszuholen. Was aber folgte waren Ballverlust, ein langer Ball vor den Karlsruher Strafraum, Eckball, Gegentreffer. Am Samstag erlaubte sich Toni da Silva kurz vor Schluss der Partie völlig ohne Not einen Eckball direkt ins Toraus zu schlagen, die Hamburger zeigten kurz darauf, was man aus so einer Möglichkeit machen kann. Dass eine Fehlentscheidung zu diesem Eckball führte tut übrigens nichts zur Sache.

"Leider waren wir in der letzten Minute nicht so präsent", sehr diplomatisch gab sich Ede Becker nach dem Spiel, aber die Präsenz einer Mannschaft steht natürlich immer im direkten Zusammenhang mit den auf dem Platz präsenten Spielern. Ich stelle fest, dass uns die Einwechslungen von defensiven Spielern in den letzten Spielminuten bisher keine zusätzliche Sicherheit verleihen konnte. Gegen Bochum (Godfried Aduobe für Bradley Carnell in der 81. Minute) hatten wir noch Glück, gegen den HSV konnte trotz dritten Innenverteidiger (Martin Stoll für da Silva in der 89.) der Gegentreffer nach Eckball(!) nicht verhindert werden.


Mehr Initiative auf der linken Seite wäre vielleicht durch ein frühes Eingreifen von Alexander Iashvili möglich gewesen, eine Auswechslung des braven Carnell hätte Christian Eichner bestimmt nicht vor unlösbare Probleme gestellt. Zugegeben, ich kenne seine mentale und sportliche Verfassung nach dem Krieg in seiner Heimat nicht, aber das Versteckspiel von Christian Timm liegt dem Georgier ebenso fern, wie dem KSC die Fähigkeit, einen Spielstand zu verwalten.

Chaos im Offenbacher Strafraum. Es ist schon erstaunlich, wie bestimmte Spielsituationen sich in Fußballspielen ähneln. Wie die "Erste" beim HSV durch einen Treffer in der Nachspielzeit verlor, gewann die A-Jugend am Samstag 3:2 gegen die Kickers. Mit einem fast identischen Treffer - nach einem Eckball.

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