Freitag, 20. März 2009

Bitte keine Sensation!

Ein Gastbeitrag von ka-fans.de-Talker "Fliege"

Es tut sich etwas im Umfeld des KSC. Der seit Wochen, ja Monaten gärende Unmut bahnt sich langsam seinen Weg an die Oberfläche. Sehr zaghaft noch, und weiterhin konsequent niedergebrüllt und niedergeschrieben - aber er wird immerhin öffentlich wahrgenommen. Verwaltungsrat Lüppo Cramer kritisiert öffentlich Manager Dohmen und Trainer Becker, stellt beide Personen in Frage. Und er tut das - so hoffe ich jedenfalls - nicht nur aus eigenem Antrieb, sondern als Spitze einer Opposition, die sich zu formieren beginnt und dabei ist, sich in Stellung zu bringen, um eine echte Alternative zur derzeitigen Führungsmannschaft zu bilden.

Die Supporters als Dachverband der KSC-Fans haben ihre Haltung der bedingungslosen Unterstützung aufgegeben und begeben sich auf Konfrontationskurs zu den Verantwortlichen. Zu zaghaft für meinen Geschmack, jedoch muss man berücksichtigen, dass die dort handelnden Personen ebenfalls verpflichtet sind, eine konstruktive Atmosphäre aufrecht zu erhalten, wenn man mit den Vereinsoberen nach wie vor im Gespräch bleiben will.Wie gesagt, es tut sich was.

Immer mehr Leuten wird klar, dass der KSC in eine Situation hineinschlittert, wo der Abstieg aus der ersten Liga nicht mehr die eigentliche Katastrophe darstellt, sondern nur einen Akt in einem Untergangsszenario, dessen wahre Tragweite noch niemand wirklich einzuschätzen vermag. Der Stein, der da ins Rollen kommt, kann dem KSC langfristig helfen. Viel mehr, als es ein kurzfristiger sportlicher Erfolg im Moment könnte. Darum lautet mein Wunsch für das morgige Spiel beim FC Bayern: Bitte keine Sensation!

Ein überraschender, vermutlich dem Zufall geschuldeter Erfolg bei den großen Bayern, das Spiel gegen den direkten Konkurrenten aus Mönchengladbach vor der Brust, das könnte die (meiner Meinung nach trügerische) Hoffnung aufkeimen lassen, dass ja vielleicht doch noch nicht alles zu spät ist. Und bis zum unvermeidlich bösen Erwachen werden dieses Mal sogar zwei Wochen ins Land gezogen sein, in denen man aktiv etwas tun könnte, um beim KSC die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen.

Damit hier kein Zweifel aufkommt: Auch ich wünsche mir nach wie vor, dass der KSC erstklassig bleibt. Ich habe in meiner Zeit als KSC-Fan schon so viel Unglaubliches gesehen, dass ich sage: Dann zurück zu kommen, wenn wirklich niemand mehr einen Pfifferling auf den Klassenerhalt gibt, wäre mal wieder so ein Fall, wo man sagen würde: "Typisch KSC..."Dennoch glaube ich, dass - mittelfristig gesehen - ein Erfolg in München eher kontraproduktiv wäre. Und wer angesichts der aktuellen Gesamtsituation sagt, dass bei zehn ausstehenden Partien noch alles drin ist, der wird sich auch nicht entmutigen lassen, wenn es nur noch deren neun sind.

Und darum: Bitte keine Sensation!

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