Sonntag, 15. Februar 2009

1. FC Köln - KSC 0:0

Gepunktet. Auswärts. In Köln. Trotz der erneut haarsträubend vergebenen Möglichkeiten, die sich Giovanni Federico in der 15. und 90. Spielminute boten, darf das 0:0 durchaus als ein Erfolg gewertet werden. Und so feierten die KSC-Fans nach dem Abpfiff zurecht mit ihrer Mannschaft, die endlich einmal wieder ohne Gegentor ein Bundesligaspiel bestritt. Dabei sah es zunächst so aus, als ob wirklich ein Dreier möglich wäre. Enorm sicher, spielfreudig und Variantenreich kombinierte das starke KSC-Mittelfeld in der ersten halben Stunde – es schien tatsächlich so, als habe der Sieg gegen den HSV der Mannschaft das lange vermisste Selbstvertrauen gegeben.

 

Ein Signal an die Mannschft scheint, im Nachhinein, der Einsatz des durch eine Grippe geschwächten Sebastian Freis gewesen zu sein. Anstatt ihn, wie im Pokalspiel gegen Wehen, erstmal auf der Bank zu lassen, schickte Becker seinen torgefährlichsten Stürmer von Beginn an auf den Platz, um frühzeitig für die Führung zu Sorgen. Und der spielte dann auch, als ob er so schnell wie nur irgend möglich mit Erfolg vom Platz gehen wollte. Bärenstark und in dieser Form unverzichtbar erneut Godfried Aduobe, sollte er bis zum nächsten Wochehende seine Augenblessur auskuriert haben, dürfte Marco Engelhardt Probleme bekommen, von Beginn an auf dem Platz zu stehen.

 

Nach der Halbzeit dann der Bruch im Karlsruher Spiel, die zwei Auswechslungen und darauf folgenden 4 (!) Umstellungen zogen dem KSC-Spiel gewissermaßen den Zahn. Vermutlich wäre es besser gewesen, Sebastian Freis direkt durch einen Stürmer zu ersetzen. Denn mit seiner Rolle als einzige Spitze kam der zuvor im rechten Mittelfeld auffällige Christian Timm nicht so zurecht, Christian Eichner hatte genug mit sich selber zu tun, und die rationelle Eleganz des Spiels von Godfried Aduobe wird Stefan Buck in seiner Karriere wohl nicht mehr erreichen.

 

Der verschärfte Konkurrenzkampf im Team durch die vier Neuverpflichtungen in der Winterpause hat dem KSC ganz offensichtlich gutgetan. Mir scheint, als habe Becker mit seinem „neuen“ 4-2-3-1, mit Drpic, Da Silva als zweite sechs und Stindl im linken Mittelfeld, endlich eine wettbewerbsfähige Mannschaft gefunden. Die spannende Frage für das kommende Spiel wird sein, ob Trainer Becker dem bisher enttäuschenden Engehardt tatsächlich, wie dieser in einem seiner ersten Interviews behauptete, eine Stammplatzgarantie für die 6er-Position gibt.


Aufreger: Genau vier Drehkreuze standen den Karlsruher Fans als Zugang zu ihren Blöcken zur Verfügung. Ein Nadelöhr, das einer gerühmten WM-Arena eigentlich unrühmlich sein sollte. 5 Minuten vor Spielbeginn entstand dieses Foto, viele Zuschauer kamen erst im Verlauf der ersten Hälfte auf ihre Plätze. Was bitte muss da los sin, wenn Leverkusen oder Gladbach kommt?


Auf Wiedersehen! Nach 15 gespielten Minuten und heftiger Provokationen in Richtung des Karlsruher Blocks wurde dieser junge Mann, unter heftigem Beifall, von einem Ordner der Tribüne verwiesen. Herzlichen Glückwunsch.

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