Donnerstag, 28. August 2008

Vor dem Spiel gegen Köln

Von der Aufregung, die gestern in der Geschäftstelle des KSC herrschte, war heute auf Platz 4 beim Abschlusstraining der Profis nichts mehr zu spüren. Einen Tag verhandelte Rolf "Disco" Dohmen mit Vertretern des Georgischen Fußballverbandes und der FIFA, einen Tag lang klingelte das Telefon, Interessierte versuchten sich bereits Karten zu reservieren, allein das Ergenbnis lautete für viele Karlsruher Fußballfans enttäuschend: das WM-Qualifikationsspiel zwischen Georgien und Irland findet nicht in Karlsruhe statt. "Organisatorische Unwägbarkeiten" bewogen den KSC-Manager zur Absage - erstaunlich für den unvoreingenommenen Beobachter, so das Ausrichten von Fußballspielen doch zum Kerngeschäft eines Fußballvereins gehört. 

Stattdessen freut sich nun der Zweitligist FSV Mainz 05 darauf, seinen Fans ein "interessantes Fußballereignis zu bieten" und darüberhinaus über den Besuch von vielen Fans aus Irland. Und auf den großen Robbie Keane, einem der mitreißendsten Stürmer der letzten PremierLeague-Spielzeiten.

Woran genau es scheiterte ist nicht wirklich zu erfahren - Stadion, Bälle, Flutlichtanlage, Strom und Warmwasser sind im Wildpark vorhanden. So bleibt nur der mangelnde Wille der Verantwortlichen, das Ding anzupacken als Erklärung. Immerhin, der Karlsruher Gastronomie bleibt kommendes Wochenende sowohl der Ansturm  abertausender trinklustiger Iren, als auch der Stadt die Aufmerksamkeit der weltweiten Öffentlichkeit erspart, die Angesichts der traurigen Ereignisse in der ehemaligen Sowjetrepublik dem Ereignis zuteil gekommen wäre.

Bleibt uns Fußballverrückten also Morgen das Spiel gegen Köln: Maik Franz ist verletzt, für ihn wird Martin Stoll in die Innenverteidigung rücken, im defensiven Mittelfeld darf sich Michael Mutzel neben den ebenfalls großen Godfried Aduobe auf seinen ersten Einsatz in dieser Saison freuen. Sebastin Langkamp wird dem Kader angehören. Ansonsten bleibt alles beim Alten. Hoffentlich nicht bei der Chancenverwertung.

Immer wieder ließ Ede Becker heute Angriffe aus der Innenverteidigung über das defensive Mittelfeld auf die Außen üben. Stefano Celozzi und Sebastian Freis sollen die gefährliche Bälle in den Strafraum bringen.

Dienstag, 26. August 2008

Der Milliardär hat´s schwer ...

Eins vorneweg: Ich bin ein absoluter Gegner irgendwelcher Verschwörungstheorien. Ich glaube an keine, und bin der festen Überzeugung, dass ihr einziger Gebrauchswert darin besteht, die psychischen und intellektuellen Notlagen ihrer Erfinder zu demonstrieren. Allerdings halte ich es für notwendig, auf die Zusammenhänge spezifischer Geschmacklosigkeiten respektive Entgleisungen medialer Art hinzuweisen

Heute morgen habe ich um Karten für das Auswärtsspiel bei der Frankfurter Eintracht angestanden, da fällt mein Blick auf die Sportseite der BILD-"Zeitung", die in Sichtweite gelesen wird. Dietmar Hopp, Milliardär, durfte die Titelzeile ins Blatt diktieren: "Ich gehe nur in Stadien, in denen ich nicht gefährdet bin!" - wo das ist, möchte uns der Milliardär lieber nicht preisgeben, vermutlich hat ihm sein Rechtsanwalt davon abgeraten. Aber nicht nur deshalb scheut das vermeintliche Opfer klare Worte. Die imaginierte Bedrohungslage des Mäzen ("in Augsburg haben mich mal drei Typen aus kurzer Distanz angeschrieen: "Scheiß SAP""), an der nun die gesamte Republik gestockten Atems Spieltag für Spieltag teilnimmt, würde allzuschnell in sich zusammenfallen - und damit ein Ticket, auf dem sich der "großzügige Sponsor" die Sympathien der "Metropolregion Rhein-Neckar" zu sichern gedenkt. 

Was treibt diesen Mann, Millionen von Euro in einen Sport zu investieren, dessen kulturelle Rahmenbedingungen ihm offenbar vollständig fremd sind? Seit es den Fußball gibt, gehören Beleidungen auf dem Platz wie von den Rängen zum integralen Bestandteil des Spiels. Kann sich irgendjemand vorstellen, dass sich etwa ein Präsident von Real Madrid so erniedrigen würde, auf Schmähungen seitens des Anhangs vom FC Barcelona zu reagieren? Geschweige denn um seine Sicherheit im Stadion zu bangen? Kaum zu Glauben, dass ein Mann wie Hopp das nicht auf der Rechnung hatte. Der Schluß liegt näher, dass Hopp Gefallen und Nutzen an seiner Opferrolle gefunden hat.

Die Hoffenheim-Seite der BILD schließt mit der Darstellung der "Hoffenheim-Helden" ("hätten sie sie auf der Straße erkannt?"), deren Brust gut sichtbar das Logo der Fernsehzeitschrift TV DIGITAL ziert. Diese erscheint im, genau, AXEL-SPRINGER-VERLAG. Und wird wiederum vertrieben mit dem PREMIERE-4er-Vorteilspaket - und ist sogar im Preis enthalten. Ekelhaft, wie schamlos hier Legendenbildung zugunsten gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen betrieben wird. 

Montag, 25. August 2008

Hamburger SV - KSC 2:1

"So kriegen wir Probleme." Maik Franz ist stinksauer. "Es ist zum Kotzen! Es wäre fatal jetzt zu sagen, dass das ein super Spiel von uns war. Das bringt nichts!". Gewohnt deutlich äußert sich der Kapitän im heutigen KICKER nach der völlig unnötigen Niederlage beim HSV. Anders herum gesehen, könnte man natürlich sagen, der KSC kann sich nur selber schlagen. Es benötigte schon ein saudummes Eigentor, um den überraschend initiativlosen HSV in Führung zu bringen. Und es bedurfte einer mal wieder gedanklich schon in der Kabine weilenden KSC-Mannschaft, um in letzter Sekunde nach einem Eckball den Siegtreffer zu erzielen.

Geschichte scheint sich also doch zu wiederholen, erinnern wir uns an das letzte Heimspiel gegen die Hamburger. Schon in der Nachspielzeit hatte der KSC die Möglichkeit zum Konter, statt diesen erfolgreich zum Abschluss zu bringen, entschied sich Tamasz Hajnal damals, den Ball an der rechten Außenlinie zu halten, vielleicht nochmal einen Einwurf herauszuholen. Was aber folgte waren Ballverlust, ein langer Ball vor den Karlsruher Strafraum, Eckball, Gegentreffer. Am Samstag erlaubte sich Toni da Silva kurz vor Schluss der Partie völlig ohne Not einen Eckball direkt ins Toraus zu schlagen, die Hamburger zeigten kurz darauf, was man aus so einer Möglichkeit machen kann. Dass eine Fehlentscheidung zu diesem Eckball führte tut übrigens nichts zur Sache.

"Leider waren wir in der letzten Minute nicht so präsent", sehr diplomatisch gab sich Ede Becker nach dem Spiel, aber die Präsenz einer Mannschaft steht natürlich immer im direkten Zusammenhang mit den auf dem Platz präsenten Spielern. Ich stelle fest, dass uns die Einwechslungen von defensiven Spielern in den letzten Spielminuten bisher keine zusätzliche Sicherheit verleihen konnte. Gegen Bochum (Godfried Aduobe für Bradley Carnell in der 81. Minute) hatten wir noch Glück, gegen den HSV konnte trotz dritten Innenverteidiger (Martin Stoll für da Silva in der 89.) der Gegentreffer nach Eckball(!) nicht verhindert werden.


Mehr Initiative auf der linken Seite wäre vielleicht durch ein frühes Eingreifen von Alexander Iashvili möglich gewesen, eine Auswechslung des braven Carnell hätte Christian Eichner bestimmt nicht vor unlösbare Probleme gestellt. Zugegeben, ich kenne seine mentale und sportliche Verfassung nach dem Krieg in seiner Heimat nicht, aber das Versteckspiel von Christian Timm liegt dem Georgier ebenso fern, wie dem KSC die Fähigkeit, einen Spielstand zu verwalten.

Chaos im Offenbacher Strafraum. Es ist schon erstaunlich, wie bestimmte Spielsituationen sich in Fußballspielen ähneln. Wie die "Erste" beim HSV durch einen Treffer in der Nachspielzeit verlor, gewann die A-Jugend am Samstag 3:2 gegen die Kickers. Mit einem fast identischen Treffer - nach einem Eckball.

Donnerstag, 21. August 2008

Willkommen in der Normalität.

Viele von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, kennen das Fußballzeitgeschichtenmagazin "Auf, Ihr Helden!". Nicht ganz so bekannt in der KSC-Fangemeinde östlich des Rhein dürfte die Kolumne "An der Seitenlinie" von Herausgeber und Autor Matthias Dreisigacker in der RHEINPFALZ sein. Regelmäßig veröffentlicht er dort seine Gedanken zu aktuellen Entwicklungen und Tendenzen nicht nur des KSC. Den vorliegenden Text, veröffenlicht an diesem Montag, möchte ich Ihnen, mit freundlicher Genehmigung des Autoren, als Ergänzung der aktuellen Diskussionen um die Zuschauerbeteiligung beim ersten Heimspiel und unseren neuen Rivalen aus Nordbaden zur Verfügung stellen. 

Es ist wieder Platz im Wildpark

Es ist erst ein Jahr her, daß der KSC angesichts des Ansturms auf Dauer- und Eintrittskarten des Interesses nicht mehr Herr wurde und sich hernach harscher Kritik ausgesetzt sah. „Na, das hätte man doch wissen müssen, daß die Menschen wieder heiß auf die Bundesliga sind!“, hieß es allerorten. Nun scheint sich die Situation beruhigt zu haben und dürfte vielen Menschen klargeworden sein, Bundesligafußball nicht per se als derart attraktiv anzusehen, daß man unbedingt jedes Mal dabei sein muß. Im Gegensatz hierzu blieben zum Auftakt gegen den VfL Bochum so manche Plätze leer – 24.800 Zuschauer kamen. Nun ist angesichts eines Gegners dieser Kategorie eine Auslastung von „nur“ ca. über 75 Prozent gewiß nicht schlimm. Schon immer zählte der VfL zu jenen Vereinen, die in Karlsruhe eigentlich noch nie „gezogen“ haben. Noch bis in die 90er Jahre hinein sind zu diesen Spielen Zuschauerzahlen von 11.000 zu verzeichnen gewesen. Damals verwunderte es nicht, daß nur die Treuesten bereit waren, sich diese überwiegend sperrigen Auseinandersetzungen anzuschauen. Und daher ist für heute festzuhalten, daß nach dem letztjährigen Wahn die Normalität wieder zurückgekehrt ist. Der VfL Bochum war, ist und bleibt – der VfL Bochum! Viele Zuschauer vom Samstag mag es gefreut haben, daß man auch ohne die Mitmahne von Styropor-Würfeln problemlos freie Sicht auf das Spielfeld hatte… Den Verein sollte dies nicht beunruhigen. Es ist lange her, daß eine KSC-Mannschaft über eine derart hohe Akzeptanz in der Region verfügte. Und noch wichtiger – auch wenn der Zuschauerzuspruch in den nächsten Monaten im Vergleich zur Vorsaison ein wenig zurückgehen sollte, steht inzwischen fest, daß der KSC in den mißlichen Jahre des Niedergangs sein Fundament nicht verloren hat. Weder Freiburg, noch Kaiserslautern oder gar der VfB Stuttgart haben dauerhaft Fans abziehen können. Aber – Hoffenheim?

Ist der Wahnsinn ist nun woanders zuhause?

Nimmt man die bloßen Zahlen, so scheint der Wahnsinn in Richtung Kraichgau und Kurpfalz weitergezogen zu sein. Denn offiziell sind in Hoffenheim 13.300 Dauerkarten abgesetzt worden. Das wäre viel und absolut bewundernswert, wenn nicht böse Gerüchte in Umlauf wären. Nach diesen hat die TSG auch zahlreiche jener Sponsore
nbillets in die Gesamtbilanz mit aufgenommen, die gar nicht im freien Verkauf waren. Sie sollen demzufolge im großzügigen Sponsorenpaket umsonst dabei gewesen sein. Früher hat man Bayer 04 Leverkusen stets vorgehalten, Eintrittskarten zu verschenken, um nicht unter Ausschluß der Öffentlichkeit Bundesliga spielen zu müssen. Exakt diesem Vorwurf könnte sich nun auch die TSG gegenüber gestellt sehen. Denn eben so und nicht anders wäre die lockere Handhabung der Abgabe von Karten zu interpretieren. Hauptsache, die Stadien in Mannheim (Vorrunde) oder Sinsheim (Rückrunde) sind gefüllt und man kann durch dieses scheinbare Publikumsinteresse belegen, wie gut das Hoffenheimer Modell von der Region angenommen und akzeptiert wird.

Ein Stadion an der Autobahn. Irgendwie wirkt sie auf diesem Bild bedrohlich, die Baustelle von Sinsheim im August 2008. 

Alles vergebens

Sollte dem so sein, dann stünde das Ziel von Dietmar Hopp, den Verein so rasch wie möglich in die Rentabilitätszone zu führen, nun doch noch nicht so rasch in Griffweite. Grund zur Häme oder gar eine Schande wäre es freilich nicht. Dies wäre allenfalls dann der Fall, wenn sich die Kraichgauer – bei allem sportlich verdienten Erfolg – anmaßten, sich über gewisse Gesetzmäßigkeiten des Fußballs und seiner sozialhistorischen Verankerung mühelos hinwegsetzen zu können. Der Verein sollte sich darüber bewußt sein und unbedingt dazu stehen, daß er keine gewachsene Zuschauerkultur hat. Ein Beispiel: Bayer Leverkusen befindet sich seit dem Wochenende im 30. Jahr (!) seiner Zugehörigkeit zur 1. Bundesliga und hat formal eigentlich alle Voraussetzungen erfüllt, wenn nicht in Fußballdeutschland, so zumindest in der Region, Kultstatus zu besitzen – UEFA- und DFB-Pokalsieger, Champions-League-Finalist, aber auch dramatische Abstiegskämpfe, Beinahe-Meisterschaften und das Halbseidene eines Rainer Calmund. Alles vergebens. Der Verein wird seinen Ruf, ein Kunstprodukt zu sein, einfach nicht los und muß hilflos mit ansehen, daß die Leute noch immer lieber nach Gladbach oder Köln rennen.
Daher: Kopf hoch, KSC – 24.800 Zuschauer können sehr, sehr viel sein.

Text: Matthias Dreisigacker
Quelle: DIE RHEINPFALZ vom 18. August 2008

Dienstag, 19. August 2008

Gruß aus Derry

Vom KA-Fans Stammtalker "Humphrey" erreichten mich über Umwege folgende Bilder, deren Genuß ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, nicht vorenthalten möchte. Er schreibt:

" ... schon ein harter Job als Hupfdohle im regnerischen Brandywell in Derry ;-), man beachte auch die Hunderennbahn und Starterklappen für Hunde am Rande des "grounds"...warum man mich dann aber seitens einer hübschen Securitydame darauf hingewiesen hat man dürfe nicht mit Blitz fotografieren?


Derry spielt als nordirische Mannschaft in der irischen Liga, das rührt
 noch aus der Zeit der "troubles", Derry City ist ein katholischer (irischer) Verein in der Bogside von Derry (dort wo der Bloody Sunday war). Es gab damals auswärts oft Ärger und der Verein war dann eine Zeit lang vom Ligabetrieb abgemeldet und ist dann in die irische Liga aufgenommen worden. Um das Spielfeld ist eine Hunderennbahn, man sieht auf einigen Fotos die Startboxen. Im 11 Freunde war mal vor ca. 1-2 Jahren ein Bericht über den Verein, spielten damals Uefa-Cup gegen Paris SG, das Stadion heißt Brandywell, hier noch die Seite:

http://www.derrycityfc.net/home.php

als Anlage noch Fotos aus 2007, ich bin regelmäßig bei Freunden in Nordirland und besuche falls möglich die Spiele von Derry.......und noch ein schönes Foto von einem Bolzplatz auf den kapverdischen Inseln, die sind auch sehr fußballverrückt. und noch 2 nette Bolzplätze in Connemara!!

Grüße
Humphrey"

Sonntag, 17. August 2008

KSC - VfL Bochum 1:0

Ein gelungener Start in die neue Saison. Die "konservative Variante" (Ede Becker) mit Christian Timm und Bradley Carnell in der Anfangsformation führte nicht, wie von einigen Fans befürchtet, zu einer defensiven Spielweise. Munter nach vorne spielte der KSC, vor allem nach Balleroberung durch die Doppelsechser Staffeldt und Porcello  vermochte die Mannschaft blitzschnell umzuschalten, präzise und mit klar erkennbarer Systematik den Ball durch das Bochumer Mittelfeld hin zum Tor bewegen. Besonders engagiert und Laufstark Toni da Silva, vor dem 1:0 zwingt er erst den schwachen Dabrowski zum Fehler (wunderbar wie schnell Celozzi die Situation erkennt und sich für Staffeldt auf der Außenbahn freiläuft, bevor dieser überhaupt am Ball ist!) passt dann in der Zentrale sauber den Ball auf die linke Seite zu Eichner. Tolles Tor! 

Aber noch viele weiter Chancen konnte die Mannschaft herausspielen - und wieder einmal nicht nutzen. Christian Timm habe ich wesentlich engagierter und präsenter gesehen als noch in der letzten Saison - allerdings muss er doch eine der beiden Gelegenheiten um die 30. Minute nützen. Technisch überraschte der clevere Joshua Kennedy, er leistete tolle Arbeit im Sturmzentrum, sein Lupfer mit dem Rücken zum Tor über den Bochumer Abwehrspieler hätte einen besseren Abschluss als den Pfosten verdient!

Der KSC konnte sich gestern wieder nur selber schlagen - die gefährlichsten Gelegenheiten ergaben sich nach krassen Fehlern unserer Abwehr: Franz (noch vor der Pause) lässt den Ball mitten in den Strafraum prallen, in der letzten Minute bleibt erst Eichner zu passiv und schaut beim Flanken zu, kurz danach ist sich Celozzi seiner Sache zu sicher und verliert den Ball. Zum Glück konnte Sestak nichts aus den folgenden Chancen machen. 

Insgesamt fiel auf, dass der KSC nach der Einwechslung von Aduobe - also Stärkung der Defensive - nicht mehr in der Lage war Druck auf die Bochumer auszuüben. Neu ist das ja nicht, gefühlte 25 Jahre lang beobachte ich immer wieder, dass in den letzten Spielminuten das Geschehen aus der Hand gegeben und dem Gegner überlassen wird. Vielleicht wäre eine rechtzeitige Erfrischung der Offensive das probatere Mittel, um diese Schlussphasen ohne Gegentor zu überstehen. 


Mit einem übergroßen Transparent begrüssten die KSC-Fans Ihre Mannschaft in der neuen Saison. Viele Gäste aus Berlin, Strasbourg und Pisa sahen ein tolles Bundesligaspiel und sorgten für sehr gute Stimmung auf der Gegengeraden. 

P.S.: Unerträglich und haarsträubend stumpf empfinde ich Lautstärke und Auswahl der Stadionmusik. Eine halbe Stunde vor Spielbeginn kann man sich im Block kaum noch unterhalten ohne zu schreien. Ohne Sinn, Verstand und Abwechslung werden die üblichen Langeweiler oder zu Kirmestechno reduzierte Gassenhauer abgespielt. Nicht mal die die Orginalversion des The White Stripes Hits "Seven Nation Army" findet Gnade vor diesen Nixblickern. Hier müsste mal was getan werden.

Freitag, 15. August 2008

Vor dem Spiel gegen Bochum.

Ein bisschen überrascht war ich schon: Bradley Carnell über links und Christian Timm über rechts. Diese Aufstellung lässt zumindest das Abschlusstraining heute nachmittag vermuten. Nachdem sich Sebastian Freis am morgen wegen Übelkeit vom Training abgemeldet hat, bekommt Christian Timm gegen Bochum wohl plötzlich die Chance, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Hoffentlich kann er endlich mal sein Phlegma ablegen, dass ihn die ganze letzte Saison so erschreckend in der Gewalt hatte. Dabei war dieses in genau zwei Spielen der Mannschaft dienlich: die Toren gegen Schalke vollstreckte er unaufgeregt, beim Treffer zur Führung gegen Hamburg blieb er, trotz allgemeiner Hektik, entspannt im Strafraum.

Im Duell auf der linken Mittelfeldseite hat sich Ede Becker wohl für Bradley Carnell entschieden, er durfte bei Standardvarianten aus den Halbpositionen von da Silva und Porcello den Abschluss versuchen. Eine sehr knappe Angelegenheit auf dieser Position zwischen ihm und Alexander Iashvili. Aber auch im Sturm: ich sehe ja eher Kapllani vorne, allerdings wird wohl Kennedy spielen, auch er wurde beim Üben der ruhenden Bälle gesucht, zeigte sich aber leider nicht sehr treffsicher. 

Ganz im Gegensatz zu Timo Staffeldt: dem scheint das demonstrative Vertrauen des Trainer wirklich Beine zu machen. Nach Belieben hämmerte er die Bälle - ob ruhend oder Abpraller aus der zweiten Reihe - in die Winkel und um die Ohren der beiden Torhüter. Zwar spielt er laut Ede Becker einen eher defensiven Sechser, aber mit diesem "Bumms" könnte er das sehr torgefährlich tun - wenn ihm passend aufgelegt wird. Und diese Situation kann man morgen ja mal suchen ...

Der eine rein, der andere raus? Christian Timm und Alexander Iashvili.

Sonntag, 10. August 2008

SpVgg Ansbach - KSC 0:5

Das war doch ein ganz guter Einstand in die neue "Pflichtspielrunde". Standesgemäß, wie von Trainer Becker im Vorfeld gefordert, zieht der KSC in die 2. Runde des DFB-Pokal ein. Die Partie war schnell entschieden, nach der frühen 2:0 Führung durch Toni da Silva und Sebastian Freis zweifelte kaum ein Zuschauer im PIGROL-Sportpark mehr an einem Sieg des Bundesligisten. Entsprechend lässig gingen die Akteure auf dem Platz fortan zu Werke, vor allem das zentrale Karlsruher Mittelfeld um da Silva und Staffeldt, stets von weiterhin engagierten Gegenspielern bedrängt, leistete sich immer wieder Ballverluste (unnötige, selbstredend). Trotzdem gelangen einige sehr schöne Kombinationen, vor allem wenn die (Frei-)Räume auf den Außenbahnen genutzt wurden.

Selbstbewustsein dürften auch die Offensivkräfte getankt haben, fast jeder durfte mal, allein dem zur Halbzeit wegen einer Verletzung ausgewechselten Joshua Kennedy blieb der Treffer verwehrt. Genutzt hat die sich dadurch ergebende Chance Edmond Kapllani, der endlich einmal nicht mit seinen Befindlichkeiten, sondern mit dem Erlaufen von Räumen beschäftigt war und prompt einen wunderbar über links herausgespielten Angriff mit einem Kopfballtreffer abschloss. Hier die Zusammenfassung der Sportschau


Da guckt er aber, der Raffel. Der Ansbacher Torhüter machte ein gutes Spiel, hatte aber nicht nur bei diesem Schuss von Massimilian Porcello zum 0:5 Endstand das Nachsehen. Wenigstens das 1:0 durch da Silva ging voll auf seine Kappe.


Weniger entspannt als die Herausforderer auf dem Platz zeigte sich den Gästen aus Karlsruhe die bayrische Polizei. So waren die Vertreter der Ultras frühzeitig angereist, um das malerisch und vor allem dem Sportpark gegenüber gelegene Freibad zu besuchen, allein die Ordnungskräfte wussten das zu verhindern. Stattdessen eskortierte man die Menge in einen Biergarten im Nachbardorf, bis zu 300 Fans sollen dort über Stunden Bier getrunken haben. Eine beeindruckend sinnlose wie dumme Aktion. Aber auch "normale" Busse wurden bis vor den Eingang des Gästeblock eskortiert, eine Polizeikette stand bereit um jeglichen "Ausbruchsversuch" aus dem Bereich zu vehindern, vereinzelte Beamten übten sich in, nennen wir es mal "Kundenbeschimpfung". Immerhin: Unvoreingenommenheit konnte man den Einsatzkräften jedenfalls nicht vorwerfen. Willkommen im Stadion.


Keine Angst. Wir sind hier um Ihnen zu helfen.

Samstag, 9. August 2008

Kurz vor der ersten Runde.

Entspannte Atmosphäre herrschte heute Nachmittag  auf Platz 4 des "Wildpark-Areals", zum Abschlusstraining vor dem ersten Pflichtspiel in dieser Saison. Während im Clubhaus nebenan eine Hochzeitsgesellschaft einigermaßen ausgelassen feierte, bereitete sich Ede Beckers Team gut gelaunt und konzentriert auf die Partie gegen den Bayernligisten SpVgg Ansbach vor.  5 gegen 2, ein paar Pässe schlagen und ein lockeres Trainingsspiel 10 gegen 10, unterbrochen durch Eckbälle von Antonio da Silva, standen auf dem Programm. 

Timo Staffeldt, in den letzten Tagen als heißer Kandidat auf der Doppelsechsposition neben Michael Mutzel gehandelt, durfte sich in diesem über ein gelbes Leibchen freuen, ebenso wie Joshua Kennedy und Alexander Iashvili. Sie sollten also in der Startelf stehen. Offen bleibt noch die Position rechts in der Defensive. Die starken Auftritte in der Vorbereitung sprechen eindeutig für Stefano Celozzi. Ich bin immer wieder erstaunt, wie selbstbewusst und cool dieser junge Mann auftritt, seine Pässe über gut 40 Meter trafen fast immer in den Fuß von Lars Stindl. 

Etwas unzufrieden mit seinen Hereingaben war Antonio da Silva. Weder Eckbälle noch dieser Freistoß erreichten Joshua Kennedy. 

Direkt aufs Tor zielte er danach allerdings wesentlich besser. Die Schüsse vorbei an der Holzmauer brachten Markus Miller in arge Schwierigkeiten. Übrigens ebenso die von Massimilian Porcello. 3 mal hintereinander schenkte er dem Karlsruher Torwart den Ball präzise in den rechten Winkel ein. Mit Ansage.


Sonntag, 3. August 2008

FC Sochaux - KSC 1:1

Wenigstens einen Gewinner gab es gestern beim letzten Testpiel in Lauterbourg gegen der FC Souchaux. Stefano Celozzi zeigte erneut eine sehr gute Leistung auf der rechten Abwehrseite und dürfte am nächsten Sonntag im DFB-Pokalspiel gegen die SpVgg Ansbach in der Startelf stehen. Mehrfach erntete der Neuzugang Szenenapplaus. Geschickt und mit viel Selbstvertrauen löste Stefano Situationen, in denen er nach Rückpässen aus dem Mittefeld von bis zu 3 Gegenspielern unter Druck gesetzt wurde, allein sein Vorwärtsdrang schien gegenüber dem Spiel gegen Strasbourg etwas nachgelassen zu haben.

Ansonsten bleibt offen, wie Ede Becker die letzten Eindrücke auf dem Platz bewertet. Wieder wurde komplett durchgewechselt, jeder Akteur kämpfte auch um einen guten individuellen Eindruck auf der ihm zugewiesenen Position. Darunter litt das Spiel des KSC als Ganzes. Systematisch vorgetragene Angriffe, die eine "gewisse Spielidee" erkennen lassen gab es kaum. Dies allerdings auch kein ganz unbekanntes Phänomen in einer Saisonvorbereitung. Der KSC-Trainer beeilte sich direkt nach der Partie darauf hinzuweisen, dass seine Mannschaft die endgültige Wettkampf-Form zu der Partie gegen Bochum zu erreichen gedenke - sein Wort in Gottes Ohr.



Eine sehr gute Leistung zeigte Jeff Kornetzky bei seinem Einsatz. Diesen und weitere Eckbälle der Franzosen pflückte er souverän ab, bei zwei strammen Schüssen auf sein Tor reagierte er glänzend.

Freitag, 1. August 2008

Heldenbilder No. 1, Juli 2008


Rückblick. Zum Fototermin lud der KSC am 22. Juli 2008 die interessierten Pressefotografen in den schönen Schwarzwald. Matthias Dreisigacker, Inhaber des Verlag Block 1, stellt uns die Neuzugänge im Bild vor, zeigt uns die coole Seite von Godfried Aduobe und präsentiert sein "etwas anderes" Mannschaftsfoto.

Erster Teil einer Serie mit Bildern vom Herausgeber des unglaublichen Fußballzeitgeschichten-Magazins "Auf, Ihr Helden!"

Klicken Sie zum Betrachten der Fotos einfach auf das Bild.