Freitag, 31. Oktober 2008

WIR SIND KARLSRUHE!!


Tag zusammen,

daß momentan einiges im Argen ist, brauch ich Euch wohl nicht zu sagen. Die Erfolglosigkeit unserer Mannschaft macht wohl in den letzten Wochen/Monaten jedem wirklichen KSC-Fan zu schaffen. Die Spieler kämpfen zwar, aber wirken stellenweise total verunsichert oder deplaziert. Aber genau hier und jetzt sind wir gefragt. 
Keiner von uns sollte vergessen, in welcher Kurve er steht.
 
WIR SIND KARLSRUHE!!

Wir sind keine dieser wankelmütigen Kurven, die bei aufkommenden Misserfolgen ihren Zusammenhalt und ihre Liebe zum Verein vergißt. Natürlich muß es auch mal kritische Töne geben, wenn Leistung und Einstellung nicht stimmen, aber niemals so, daß es der Mannschaft schadet sondern sie vielmehr wach rüttelt !

Und genau deshalb stehen wir zur Mannschaft und feuern sie (wie bisher eindrucksvoll bewiesen) auch weiterhin leidenschaftlich an.

Lasst uns Samstag dieses verfickte Konstrukt niederbrüllen und der Mannschaft den Rücken stärken damit JEDER, Fan und Spieler, mit erhobenem Haupt wieder nach Hause fahren kann und im Herzen stolz ist, ein Teil von alledem zu sein.

Für viele ist unser Spieler Antonio da Silva DER Sündenbock für die ganze Misere. Keine Leistung, kein Kampf, keine Leidenschaft. Anscheinend hat er noch nicht begriffen, was es heißt ein Karlsruher zu sein! Aber mit stupidem Auspfeiffen kommen wir hier nicht weiter. DAS ist nicht unser Stil !!!

Wir als Kurve werden dafür sorgen, daß er es lernt! Wir werden IHN und die Mannschaft am Samstag dermaßen voran peitschen, daß jeder Spieler gerne bereit ist, alles für den KSC zu geben und auch mal Dreck und Blut zu fressen!

DAS IST UNSER STIL ! DAS IST UNSERE EINSTELLUNG ! DAS IST KARLSRUHE ! FÜR IMMER KSC !

daniel / PS'99

------

Danke Daniel, dem ist nichts hinzuzufügen. 
Raumgewinn


Donnerstag, 30. Oktober 2008

Keine Aufregung.

Die Tabelle lügt nicht, man muss sie nur manchmal gegen den Strich lesen, um aus ihr Schlau zu werden. Das tun mit Sicherheit auch die sportlich Verantwortlichen beim KSC dieser Tage, ob sie daraus auch Konsequenzen ziehen scheint eher fraglich: „Vier Niederlagen in Serie: Aus dem Favoritenschreck der vergangenen Saison ist ein beliebter Aufbaugegner für angeschlagene Bundesliga-Rivalen geworden. Aber die Verantwortlichen des Karlsruher SC geben sich nach außen unaufgeregt.“ So titelt gestern der SWR auf seiner Internetseite eine Meldung, deren eigentlicher Gehalt in der Aufforderung von Manager Rolf Dohmen an die Fans besteht „(...) uns anzufeuern und (...) sich keine Gedanken über das Spielsystem (zu) machen", sowie der Versicherung an die weltweite Fußballpresse: „An der Position von Ede Becker kann keiner rütteln. Was er hier in zweieinhalb Jahren gemacht hat, kann nicht auf einmal schlecht sein."

Da aber dieser Tage niemand im Wildpark ernsthaft an der Position von Ede Becker rüttelt, schreibe ich diese überraschende Aussage der Fragestellung eines SWR-Journalisten zu und wundere mich über die Zurechtweisung der Fans. Diese haben in den letzten Wochen die von Rolf Dohmen zugedachte Rolle der lautstarken Unterstützer hervorragend gespielt. Ganz im Gegensatz zu den Adressaten der „Anfeuerung“, deren Ergebnisse nach 27 Spielen im Jahr 2008 schlicht und ergreifend denen der Absteiger nach 27 Spieltagen der vergangenen 3 Spielzeiten gleicht.

Die Zahlen für das Jahr 2008:
27 Spiele, 15 Niederlagen, 6 Siege, 6 Unentschieden =
24 Punkte

Diese Bilanz
entspricht nach 27 Spieltagen in der
Saison 07/08 dem
16. Platz
Saison 06/07 dem
18. Platz
Saison 05/06 dem
17. Platz
(Diese Mannschaften sind am Ende der Saison auch abgestiegen.)

Entscheidend bei der Beurteilung des „tatsächlichen“ Tabellenstand ist das
Torverhältnis, das in aller Regel am Ende einer Saison dem Tabellenstand entspricht.
Torverhältnis 17. Spieltag 2007: 19:21 (-2)
Torverhältnis 34. Spieltag 2008: 38:53 (-15)
Torverhältnis Rückrunde 07/08: 19:32 (-13)
Torverhältnis Hinrunde 08/09: 8:16 (-8)

Torverhältnis gesamt 2008: 27:48 (-21)
Die einzige Mannschaft, die in den letzten 3 Jahren mit einer schlechteren Tordifferenz nach 27 Spieltagen nicht abstieg ist Arminia Bielefeld.

Weiter so?
Vor diesem Hintergrund sollte es also es zumindest erlaubt sein offen darüber nachzudenken, ob das, was hier in den letzten zweieinhalb Jahren gemacht wurde, heute noch das richtige ist. Und genau DAS vermisse ich derzeit beim KSC. So ist der zuletzt immer wieder geäußerte Hauptgedanke von Ede Becker, der sinngemäß lautet
„Wenn wir erstmal wieder ein Tor schießen kommen auch die Ergebnisse“ vor dem Hintergrund dieses Jahres nur die halbe Wahrheit. Denn auch in der Rückrunde der letzten Saison schoß der KSC immerhin 19 Tore, kam aber dennoch über 15 Punkte nicht hinaus - auch mit dieser Punktzahl zur Halbserie sind vergangene Saison 2 Mannschaften abgestiegen.

Probleme
Zuviel läuft derzeit schief im Spiel der Blau-Weissen. Das auffälligste Problem der letzten Wochen ist für mich ein Loch. Dieses, ich nenne es das
Karlsruher Loch, entsteht regelmäßig bei gegnerischem Ballbesitz in der Zone 20 - 40 Meter zentral vor dem Tor. In dieser sollten die Doppelsechser den ballführenden Gegner attackieren, während die Innenverteidigung die Passwege in den Strafraum zustellt bzw. Anspielstationen abdeckt. Im Karlsruher Loch nehmen aber gegnerische Spieler fahrt auf, zwingen immer wieder unsere Innenverteidigung auszurücken und schaffen so den Raum für gefährliche Vorstöße in den Strafraum.

Nicht nur gegen den Ball, auch im Spiel nach vorne lässt die
Raumaufteilung zu wünschen übrig. So rückt die Mannschaft bei Ballbesitz nicht konsequent nach bzw. auf. Josh Kennedy wird von Iashvili zu oft vergeblich im Strafraum gesucht (er ist noch auf dem Weg dahin), vom Gegner abgewehrte Flanken finden in der zweiten Reihe kaum mutige Abnehmer die den Abschluß suchen.

Hinzu kommen derzeit nicht für möglich gehaltene
technische Probleme und mangelnde Präzision. Im modernen Hochgeschwindigkeitsfußball kommt es auf Sekundenbruchteile an, wertvolle Zeit, die wir mit dem Bemühen vergeuden, den Ball unter die Kontrolle zu bringen, anstatt mit dem Pass zum nächsten freien Mitspieler.

Weiter verwundert regelmäßig die mangelnde
Einstellung der Mannschaft. Wir benötigen in jedem Spiel midestens 15 Minuten um „Wettkampfhärte“ zu erreichen, spätestens 10 Minuten vor Abpfiff fällt diese wieder ab. Mannschaften wie Schalke, Hoffenheim und Leverkusen schießen in dieser Zeit 2 Tore. Auch diese Zeit haben wir nicht. Ich sehe aber darauf keine Reaktion des Trainerteams. Sämtliche Routinen beim Abschlusstraining sowie Warmmachen vor dem Spiel bleiben immer die gleichen, neue Reize sind nicht zu erkennen.

Oder resultiert dieses Problem eher aus dem kleinen
Kader? Es findet scheinbar kaum ein Konkurrenzkampf statt. Welcher Spieler aus der 2ten Reihe ist denn „nah an der Mannschaft“, hat die Perspektive durch entsprechende Trainingsleistungen Einsätze zu bekommen? Im Moment keiner. Der Druck auf die Stammelf hält sich so in Grenzen.

Systemfehler?
Aus all diesen Mängeln läßt sich nicht zwingend auf einen Fehler im System schließen, wenn dieses aber ein Jahr lang nicht erfolgreich umgesetzt wird sollte es zumindest auf den Prüfstand gestellt und auf seine Tauglichkeit untersucht werden. Dennoch hören wir derzeit weiter nur Durchhalteparolen. Vor dem schweren Gastspiel bei den Hoffenheimer Himmelsstürmern am Samstag forderte der 52-Jährige (also Becker): "Wir müssen uns das Selbstvertrauen wieder erarbeiten und erkämpfen." Dem ist grundsätzlich zuzustimmen, aber ob Selbstvertrauen alleine weiterhilft und WIE es sich die Mannschaft erarbeiten will bleibt rätselhaft.

Mittwoch, 8. Oktober 2008

"Es gibt keine Alternative!"

Zu diesem sehr eindeutigen Fazit kam am Dienstagabend Prof. Hans-Peter Mengele, Hauptgeschäftsführer der IHK Karlsruhe, nach der Vorstellung der Studie über die Vermarktungsmöglichkeiten eines neu- bzw. umgebauten Fußballstadion in Karlsruhe. Die Zahlen, errechnet von der Kölner Firma SPORT + MARKT, sprechen eine deutliche Sprache: 10 Mio. EUR Mindereinahmen würde der KSC während eines Umbau des Karlsruher Wildparkstadion in zwei Jahren zu verkraften haben. Dagegen stehen 6 Mio. EUR, so der Referent, die der KSC in einem Neubau pro Jahr mehr erlösen könnte, die Mehrkosten gegenüber einem Umbau könnten sich bereits in 4 Jahren Bundesligabetrieb amortisiert haben. Und das alles bei betont "konservativer Rechnung". KSC-Manager Rolf Dohmen sah sich durch das Gutachten in seinen bisherigen Positionen bestätigt, gab sich aber auch sehr überrascht über die dramtisch unterschiedlichen Vermarktungsmöglichkeiten.

Die Veranstaltung im "Saal BADEN" wird vielleicht bald als Wendepunkt in der elenden Diskussion um ein neues Stadion betrachtet werden. Die durch die IHK repräsentierte Karlsruher Wirtschaft wagt den Schulterschluss mit dem KSC und fordert nun explizit den Neubau. Was auf einer viel belächelten Veranstaltung der Supporters Karlsruhe mit Brettens OB Paul Metzger begann nimmt nun, im Gemeinderat von Ingo Wellenreuther aufgenommen und gegen OB Heinz Fenrich vorangetrieben, konkrete Form im Sinne einer politischen Kraft an. IHK-Präsident Bernd Bechthold ließ im Schlußwort durchblicken dass bereits mit zwei potentiellen Investoren Gespräche geführt wurden und weitere Folgen werden, allein die Standortfrage müsse nun endlich geklärt werden.

Dass diese nicht einfach wird, ist der Fraktion pro Neubau wohl bewußt und trotz der im Raum stehenden Zahlen auch DAS schlagkräftige Argument ihrer Gegner. Kompliziert die Besitzverhältnisse im möglichen Standort Gleisdreieck, unter umweltpolitischen Gesichtspunkten fraglich die Nutzung der Unteren Hub. Mit Spannung erwarten nicht nur die Gemeinderatsfraktionen diesen Freitag die Vorstellung des von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachtens.

Bei den Supporters ist man sich im bereits im Klaren darüber, daß nur in einem Neubau die geforderten 17.000 Stehplätze für den Bundesligabetrieb und weitere Punkte im Intresse der Fans annähernd berücksichtigt werden können. Allerdings würden diese in der Planung eines Neubau hart erkämpft werden müssen. Noch ist die breite Unterstützung der Fans für einen Neubau den planenden Kräften ein billiges Argument in der politischen Auseinandersetzung, aber schnell könnten sie mit ihren Wünschen zu einem Kostenfaktor werden. Die Überzeugungskraft von deutlichen Zahlen konnten sie am Dienstag abend im "Saal BADEN" schonmal erleben.