Donnerstag, 31. Dezember 2009

Personalien (und Räuberpistolen)

Rolf-Dieter Hauer ist verärgert als ich ihn am Dienstag vormittag in seinem Büro erreiche. Die BNN meldeten am Morgen den angeblichen Handschlagvertrag zwischen Paul Metzger und Demir Hotic, der nach deren Informationen den Posten des Sportdirektors im Wildpark beansprucht und bereits einen Anwalt in der Angelegenheit beuftragt hat. Die Sachlage scheint erneut eindeutig zu sein und ist der derzeit übliche Sturm der Entrüstung in den einschlägigen Internetforen bereits in vollem Gange. Einmal mehr steht der umstrittene KSC-Präsident im Verdacht, in einer sensiblen Personalentscheidung die nötige Sorgfalt und Diskretion vermissen zu lassen, erneut steht die KSC-Führung äußerst unglücklich in der Öffentlichkeit da.

Es werde derzeit „viel dummes Zeug“ geschrieben, kommentiert Hauer das „Verwirrspiel“ (BNN) um diese Personalie. Aber was ist war denn nun los? „Gerald Porsch, ein Unternehmensberater aus Kaiserslautern, machte dem KSC vor etwa 3 Wochen Angebot über die Vermittlung eines Hauptsponsors für zwei Jahre gegen die marktübliche Provision, verbunden mit der Bedingung, den derzeit arbeitslosen Ex-Profi Demir Hotic als Sportdirektor einzustellen“, so Hauer. Das konkrete Angebot? Bemerkenswerte sieben (!) Millionen Euro bei einer Laufzeit von zwei Jahren wolle die Firma Gazprom dem KSC zur Verfügung stellen – viel Geld für den klammen Zweitligisten. Trotz der zweifelhaften Verknüpfung zweier Geschäftsvorgänge Grund genug für das skeptische Präsidium, mit Porsch und Hotic zunächst einmal das Gespräch zu suchen.

So trafen sich KSC-Präsident Paul Metzger und Vize Arno Glesius in einem Ettlinger Hotel mit dem Duo aus der Pfalz, tauschte sich aus, sprach über Mögliches, wägte dieses und jenes ab, zeigte sich angesichts der im Raum stehenden Summe weiter gesprächsbereit und gab sich mit Sicherheit auch zum Abschied die Hand. Dazu Arno Glesius: „Bedingung war klipp und klar eine schriftliche Zusage des Hauptsponsors in Verbindung mit einer Bankbürgschaft. Erst der Vertrag mit dem Hauptsponsor, dann erst Gespräche über einen Vertrag mit Hotic.“ Doch der sah sich bereits in Amt und Würden. Der Vizepräsident betont, dass sich Hotic per schriftlicher Bewerbung in das normale Bewerbungsverfahren einreihen sollte. Die Bewerbung kam, dazu ein Angebot über einen Vermarktungsvertrag mit Porsch - doch eine Bankbürgschaft liegt dem Präsidium bis heute nicht vor, ein Geschäfts- oder gar Arbeitsverhältnis mit dem Verein schon gar nicht. Enttäuscht von dieser Entwicklung suchten die potentiellen Geschäftspartner die Öffentlichkeit.

„Derzeit läuft das Bewerbungsverfahren wie geplant, wir werden in diesen Tagen mit den vier in der Auswahl verbliebenen Bewerbern Gespräche führen und in Kürze einen Sportdirektor präsentieren“ so Glesius. Einen Vertragsabschluss per Handschlag schließt er kategorisch aus, da „wir hier über eine Führungskraft sprechen, deren Arbeitsplatzbeschreibung, Kompetenzen und Bezüge genauestens festgelegt werden müssen, auch und gerade in enger Abstimmung mit denen des kommenden Kaufmännischen Leiters.“ Glesius fährt am Sonntag mit der Mannschaft ins Trainingslager nach Belek, zu den Wechselgerüchten um Dripic und Miller bestätigt er lose Anfragen. Er verweist auf die üblichen Vorgänge in der Transferperiode und betont, dass bei konkreten Angeboten in Absprache mit Trainer Markus Schupp durchaus Vereinswechsel in der Winterpause möglich seien.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hallo

ich halte das mit Gazprom für einen ganz linke Geschichte, ich habe in den letzten 15 Jahren mehr als 60% meiner Zeit in Russland verbracht und u.a. auch mit Gazprom zu tun gehabt. Ich kannte auch Dick Advocaat und Cornelius Pot als die noch Zenit (deren Sponsor ist Gazprom) trainierten persönlich sehr gut, deswegen glaube ich NICHT an den Gazprom Deal, der KSC hat leider nicht den Stellenwert den Schalke hat, nicht zu vergessen die fehlenden Kontakte.

Hier wollen anscheinend nur zwei "komische" Typen den KSC übder den Tisch ziehen.

Leider, schön wäre es gewesen, aber wir glauben ja nicht mal mehr an den Weihnachtsmann ;o)

Unknown hat gesagt…

Hallo

danke für den interessanten Bericht.

Mein Kommentar hierzu lautet: Finger weg von den beiden Herren Posch und Hotic, das stinkt zum Himmel mit Gazprom.

Ich habe in den letzten 15 Jahren 60% meiner Geschäfte in Russland gemacht. Ich kenne Dick Advocaat und Cornelius Pot von ihrer Zeit bei Zenit St Petersburg sehr gut und persönlich. Gazprom ist Sponsor von Zenit, der KSC kann leider da nicht mithalten.

Ich habe auch Erfahrung mit Gazprom gemacht und kenne daher wie das so laufen würde falls diese Geschichte wahr wäre. Ich glaube hier wollen zwei Glücksritter sich auf Kosten des KSC bereichern und profilieren. Felix Krull lässt schön grüssen.

Ich sage nur: Finger weg von den Herren.